Die königliche Rebe
Man kann viel über den Riesling lesen und den Weinbotschaftern und -kritikern zuhören, wenn sie über diese großartige Rebsorte sprechen. Aber am besten ist es immer noch, diese feinen und fantastischen Rieslingweine selbst zu genießen. Pfirsich, Apfel, Zitrone, Aprikose in der Nase und am Gaumen ein einzigartiges Fruchtsäurespiel mit einer großen und komplexen Vielfalt. Trotz einer eher geringen Menge an Alkohol bietet der Riesling eine große Geschmacksfülle. Eben die Königin der weißen Trauben.
Zum Wohl!
Rund um die Königin der Trauben
-
Der Riesling zählt zu den internationalen Rebsorten, da er in einigen Ländern der Welt angebaut wird. Dabei entstehen durch die Regionen und vorherrschenden Bedingungen völlig unterschiedliche Ausprägungen des Weines. Manche vergleichen den Riesling deshalb mit seinem Pendant im Rotweinbereich, dem Cabernet Sauvignon.
-
Die Heimat des Riesling ist Deutschland. Keine andere Rebsorte ist so sehr mit diesem Land verbunden. Sie ist nach wie vor die edelste Traube und deutsche Rieslingweine genießen in der ganzen Welt hohes Ansehen. Dies war in der Vergangenheit nicht immer so. Während noch zu Anfang des 19. Jahrhunderts die deutschen Rieslinge zu den teuersten Weinen der Welt gehörten, wurde er im ausgehenden 20. Jahrhundert meist unterschätzt und preislich zu niedrig eingestuft. Dies hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Der deutsche Riesling hat dank der professionellen und leidenschaftlichen Arbeit der hiesigen Winzer seinen Weltruf zurückerlangt und eine Renaissance erlebt. Die Qualität der Weine ist hervorragend und dies nicht nur in der Spitze, sondern auch in der Breite.
Der Riesling ist das Geschenk Deutschlands an die Weinwelt!
-
Mit knapp über 3.000 Hektar Anbaufläche, zählt der Rheingau zu den eher kleineren Weinanbaugebieten Deutschlands. Erstaunlich ist aber, welche Weine die Böden hervorbringen. Denn hier läuft fast genau der 50. Breitengrad Nord entlang. Wenn man auf diesem nach Osten oder Westen weitergehen würde, käme man in Städte wie Winnipeg in Kanada, Plymouth in England oder Moron in der Mongolei. Der 50. Breitengrad Nord wird von manchen auch der Weinäquator genannt. Lange Zeit galt dieser als nördlichste Grenze des Weinbaus mit Qualität. Durch die Erderwärmung verschiebt sich diese nun weiter nach Norden.
-
Vom Belvedere der Hochheimer Kirche St. Peter und Paul mit den Weinbergen Hochheims zu Füßen, kann man nach Osten den Main entlang bis nach Frankfurt schauen und nach Westen Richtung Mainz und den mittleren und westlichen Rheingau. Richtung Süden schweift der Blick entlang des Mittelgebirges Odenwald das Rheintal hinab. Diese ganz besondere Lage, der Main fließt hier nur wenige Kilometer entfernt in den Rhein, sorgt für ein absolut passendes Mikroklima, das für den Weinanbau perfekt zu sein scheint. Nicht umsonst zaubern die Hochheimer Winzerinnen und Winzer Jahr für Jahr hervorragende Weine in den verschiedenen Lagen.
Die Böden der Lagen bieten auf kleinstem Raum eine große Vielfalt. Der Riesling, der hier wächst, besticht nicht nur durch sein großes Spektrum, sondern auch durch seine Qualität, die mit vielfältigen Preisen der Weinwelt bestätigt werden. Hochheim am Main sticht aus dem ohnehin schon besonderen Weinanbaugebiet Rheingau heraus und trägt aufgrund seiner besonderen Geschichte völlig zu Recht die Bezeichnung Wein- und Sektstadt. Überzeugen Sie sich selbst und genießen Sie vor Ort die Weine der Stadt.
Das besondere Kennzeichen des Rieslingsweins ist seine typische fruchtige Säure. Die Qualitätsvielfalt der verschiedenen Jahrgänge kann von frisch-elegant und lebendig bis hin zu stahlig und mineralisch beschrieben werden. Dazu gesellen sich Fruchtaromen nach Steinobst und weitere exotische Früchte, die den Charakter des Weines bestimmen.
Weinliebhaber können den Riesling aufgrund seines relativ hohen Säuregehalts durchaus einige Jahre lagern. Außerdem eignet sich Riesling ebenso zur Herstellung von Rieslingsekt. Hochheim am Main hat nicht umsonst seinen Namen als Wein- und Sektstadt verdient. Denn die Stadt war in der Vergangenheit eine Sekthochburg, was man unschwer an den Villen der damaligen Sektfabrikanten erkennen kann. Aufgrund der klimatischen Lage besteht in manchen Jahren außerdem die Möglichkeit hochwertige, süße Eisweine zu erzeugen.
-
Die Traube ist vergleichsweise klein und die Beeren sind sehr dicht aneinander. Die Beeren selbst sind eher klein und rundlich. Da die Reifung sehr spät erfolgt kann die Farbe im Herbst auch ins Gelb-Braune wechseln und auch schwarze Punkte sind dann keine Seltenheit. Die Schale der Beere ist dick und das Aroma beschreiben die Winzer als fein und leicht aromatisch. Die Blätter des Riesling lassen sich als mittelgroß und rundlich, meist fünflappig und nur wenig gebuchtet beschreiben.
Der Riesling gilt als sehr anspruchsvoll und aus diesem Grund müssen die Hochheimer Winzer auf alle Wetterlagen des Jahres eine Antwort finden. Zu viel oder zu wenig Regen und Sonne führen in jedem Jahr dazu, dass die einzelnen Jahrgänge einen Wein mit besonderem Charakter hervorbringen. Zum Glück ist der Riesling wenig empfindlich für späte Fröste, aber dafür reift er sehr spät. Wenige Tage können im Herbst schon für eine gute oder schlechte Weinlese entscheidend sein. Insgesamt besitzt die Trauben eine hohe Qualität auch wenn der Ertrag nur als mittelhoch gilt.