
Keltenspiegel & Wollnashorn
Fundstücke aus der Vergangenheit
Otto-Schwabe-Heimatmuseum
Hochheim hat schon einiges erlebt und gesehen: Die Römer waren da, Schweden und Franzosen hielten das Städtchen besetzt. 1666 wütete hier die Pest. Davon und mehr weiß die heimatgeschichtliche Sammlung des Otto-Schwabe-Heimatmuseums zu berichten.
Ältestes Exponat ist der Unterkiefer eines Wollnashornes aus der Steinzeit, das wertvollste ein bronzener Keltenspiegel aus dem vierten Jahrhundert v. Chr., der 1932 in einem Hochheimer Weinberg entdeckt wurde.
Des weiteren sind Fundstücke aus der Eisenzeit sowie der Kelten- und Römerzeit zu betrachten. Die Stadtgeschichte wird über das Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert gespannt. So sind zum Beispiel historische Karnevalsorden und Vereinsfahnen ausgestellt.
Hochheimer Keltenspiegel in 3D
Der Hochheimer Keltenspiegel ist im Rahmen des hessischen Keltenjahres im Original und unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen in der Keltenwelt am Glauberg zu sehen. Das 3D-Modell wird zudem im Otto-Schwabe-Museum auf einem interaktiven Bildschirm präsentiert.
Bereits im März untersuchte die Restauratorin des Landesamts für Denkmalpflege Juliane Schmidt den Hochheimer Keltenspiegel. Es zeigte sich, dass der Spiegel sich in einem guten Zustand befindet und kein Restaurationsbedarf besteht.
In einem zweiten Schritt erfolgte nun der Scan des Keltenspiegels. Der Digitalkurator des Hessischen Landesamtes für Denkmalpflege Christian Seitz und der Archäologe und Digitalkurator der Keltenwelt Christoph Röder kamen dazu ins Rathaus zu Besuch. Sie hatten einige technische Geräte im Gepäck. So fütterten sie ihren Rechner mit Daten der zahlreichen Einzelfotografien, die der Scanner dafür aufnimmt, um ein 3D-Modell zu erhalten.
Das Scannen selbst war jedoch nicht ganz einfach. Der Keltenspiegel besteht aus einem dunklen Material, das gleichzeitig das Licht reflektiert, zudem ist der Rand der Scheibe sehr dünn – das alles sind schwierige Voraussetzungen für die Software, die die Daten zu einem plastischen Objekt zusammensetzt. Auch lässt sich das empfindliche Original nicht einfach auf einen Träger spannen, sondern fordert viel Fingerspitzengefühl und Vorsicht bei der Handhabung. Nach dem ersten Scandurchgang bot der Computer eine gespaltene Scheibe in der Darstellung an. Doch nach mehreren Durchgängen und mit dem Knowhow der beiden Fachleute wurde mit den erhobenen Daten das adäquate Bild erzeugt und somit wird nun der Keltenspiegel auf eine neue Art zu betrachten sein.
Corona-Sammlung
Wie werden wir uns in Hochheim an die Corona-Pandemie erinnern? Was ist uns wichtig (gewesen) in dieser Situation?
Das Otto-Schwabe-Heimatmuseum bat darum, gemeinsam zu sammeln, um in der Zukunft an die Zeit der Corona-Krise in Hochheim am Main zu erinnern. In der Fotogalerie finden Sie eine Auswahl von Zusendungen.