Sammlung

Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts

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Die Hochheimer Kunstsammlung umfasst Werke der Malerei, Zeichnung, Druckgraphik und Plastik. Die verschiedenen Sammlungsschwerpunkte ergeben sich aus der persönlichen Sammelleidenschaft sowie den persönlichen Freundschaften des Ehepaars Rosteck. Ergänzt wird dieser ursprüngliche Kern der heute städtischen Sammlung durch weitere private Schenkungen.

Größere, zusammenhängende Werkgruppen von Wolf Vostell, Gerry Eckhardt und Hans Laabs, mit denen die Familie den Bezugspunkt Spanien, insbesondere Ibiza verband, bilden den Schwerpunkt. Mit Wolf Vostell verband die Familie eine Freundschaft, die sich im gemeinsamen Bezugs- und Lebensmittelpunkt Spanien spiegelt. Beispielhaft dafür ist das Auftragswerk der „Vier andalusischen Prinzipien“ (1985) in einem eigenen Vostell-Raum der Sammlung. Von Gerry Eckhardt, der lange auf Ibiza ansässig war, stammt der größte Werkkomplex der Sammlung. Beide stehen beispielhaft für die Künstlerkolonie auf Ibiza und die freundschaftliche Verbundenheit. 

Neben diesen einzelnen Werkgruppen sind es vor allem die mit den Wohn- und Lebensorten der Rostecks verbundenen Künstler, die in die Sammlung Eingang gefunden haben: Die Vorliebe für die spanische zeitgenössische Kunst spiegelt die langen Aufenthalte auf Ibiza wider. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Hamelner Kunstkreis (Apportin, Bredemeyer, Wesche). Ebenfalls vertreten sind die (damals) jungen Künstler in Berlin der Vorwende- und Wendezeit.

Und schließlich bietet sich ein Überblick über die regionale Kunstszene mit den Künstlern der Wiesbadener Werkkunstschule (Weber, Ehses, Duttenhöfer) und die durch die Wiesbadener Galerien vertretenen, international agierenden Künstler (Blümlein). Insgesamt ist die Generation der in den 1950er Jahren geborenen deutschen Künstler in der Sammlung besonders stark vertreten.

2022 wurde die Sammlung durch den Nachlass von Liane Rosteck um weitere Werke ergänzt. Unter anderem durch das Abschlusswerk der Berliner Künstlerin Corinna Rosteck, Tochter des Ehepaars. Einige ihrer Werke sind bereits ursprünglich Teil der privaten Sammlung und wurden bereits in einem gesonderten Szenenwechsel gewürdigt.

Ebenfalls 2022 ergänzte eine Schenkung des Hochheimer Ehepaar Inge Schmollinger-Bornemann und Heino Bornemann die bestehende Sammlung. Die Werke des Berliner Künstlers Karl-Heinz Grage passen mit ihrer Verortung im politischen Geschehens Berlins in die bestehende Sammlung und ergänzen diese um eine neue Position.

o.T., Alexander Calder, 1967 © Horst Ziegenfusz / Stadt Hochheim am Main
Highlights

Highlights der Sammlung

Die vier andalusischen Prinzipien, Wolf Vostell, 1985

Wolf Vostell: 
Die vier andalusischen Prinzipien, 1985

Das Werk spiegelt die Verbundenheit des Sammlerehepaars nicht nur mit der Kunst, sondern auch mit den Künstlern wider. Diese Auftragsarbeit befasst sich ganz mit der gemeinsamen Liebe zu Spanien, die Künstler Wolf Vostell und das Ehepaar Rosteck verband.

„Kunst ist Leben, Leben ist Kunst."
Wolf Vostell
Personnage avec chien, Pablo Picasso, 1943

Pablo Picasso: Personnage avec chien, 1943

Eine sehr kleine, aber außergewöhnliche Bleistiftzeichnung von Picasso. Mit wenigen, groben Bleistiftstrichen erschafft er einen Mikrokosmos von Charakteren in einer weiten Landschaft. Sie wurde von Picasso als kleine Aufmerksamkeit an eine Freundin verschenkt.

Ideen sind nur Ausgangspunkte. Um zu wissen, was man zeichnen will, muss man zu zeichnen anfangen.
Pablo Picasso
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Villa Burgeff

Mit Blick auf die Weinberge ist die Kunstsammlung in einem der repräsentativsten Gebäude Hochheims untergebracht. Von hier aus wurde Hochheimer Sekt in aller Welt berühmt.

Außenaufnahme der Villa Burgeff. © Stadt Hochheim am Main

Untergebracht ist die Hochheimer Kunstsammlung seit 2002 im Souterrain der Burgeff-Villa in der Mainzer Straße 35. Als repräsentatives Gebäude mit Nebengebäuden und Garten in exponierter Lage war die Villa Burgeff ursprünglich Residenz der ersten Sektkellerei-Familie Hochheims, der Familie Burgeff. Im Jahr 2000 vermachte die letzte Erbin, Frau Eugenie Hummel, die Villa der Stadt Hochheim am Main. 

Im Jahr 1841 vollendet, wurde das klassizistische Gebäude Ende des 19. Jahrhunderts bei einem Brand nahezu vollständig zerstört. Die heutige Ansicht ist ein Neubau aus dem Jahr 1904, welcher jedoch direkt an die originalen Baupläne angelehnt reproduziert wurde.

Stellenweise dekorative Elemente an der Außenfassade nehmen noch heute Bezug zu ihren ehemaligen Bauherrn, wie beispielsweise Darstellungen von Weinreben am obersten Gesims. Im Souterrain, in welchem die Kunstsammlung ansässig ist, lassen sich außerdem noch einige "Zeitzeugen" aus dem Jahr 1841 finden: Die ornamentalen Bodenfließen im Hauptraum sind zu großen Teilen noch die letzten Überreste des ursprünglichen Gebäudes.